Digitale Beschilderungssysteme: Hype oder relevant? Das sagt die Wissenschaft

Der Digital Signage Markt wächst seit Jahren. Bis 2024 wird mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 8,6 Prozent gerechnet. Das hat einen einfachen Grund: Einzelhändler, Werbetreibende und andere Geschäftsleute erkennen eine nützliche Technologie, wenn sie sie sehen – und dass digitale Beschilderungssysteme nützlich sind, ist sogar wissenschaftlich erwiesen:

Durch den Einsatz von Digital Out-of-Home Media sind Umsatzsteigerungen von bis zu 30 Prozent möglich!

So kam eine Nielsen-Studie bereits im Jahr 2010 zu dem Ergebnis, dass digitale Beschilderungssysteme nicht nur den Umsatz am Point of Sale signifikant erhöhen (laut Studie um bis zu 33 Prozent!), sondern darüber hinaus auch die Markenbekanntheit steigern. Die Forscher untersuchten auch die Auswirkungen der POS-Werbung auf bestimmte Produktmarken und sie fanden heraus, dass vier der fünf untersuchten Marken durch den Einsatz von POS-Werbung einen höheren Umsatz erzielten. Diese ungewöhnlich hohen Steigerungszahlen sind insofern keine Überraschung, da rund drei Viertel der befragten Kunden die digitalen Beschilderungssysteme wahrgenommen haben – das sind 23 Prozent mehr als der Durchschnitt, den andere POS-Werbemethoden erreichen.

Dass es sich lohnt, diese zusätzlichen Kunden am POS zu erreichen, zeigen wiederum die aktuellen Nielsen Shopper Trends 2019. Der Studie zufolge geben 63 Prozent der Kunden an, dass bei ihnen neben den vorgesehenen Produkten in der Regel auch andere Artikel im Einkaufswagen landen – und das obwohl 72 Prozent der Käufer im Vorfeld eine Einkaufsliste erstellen. Denkt man beispielsweise an einen Supermarkt, drängen sich gleich mehrere Ideen für den Einsatz von digitalen Beschilderungssystemen im Einzelhandel auf: So könnte ein Display nicht nur durch saisonal passende Rezeptvorschläge den Verkauf naheliegender Produkte fördern, sondern zeitlich gesteuert am Nachmittag auch den aktuell angebotenen Rotwein bewerben. Denn auch Sonderangebote stehen laut derselben Studie beim deutschen Konsumenten nach wie vor hoch im Kurs.

Digitale Beschilderungssysteme verkürzen die gefühlte Wartezeit

Doch auch abseits der reinen Verkaufsförderung bieten sich interessante Einsatzmöglichkeiten. Zum Beispiel wartet niemand gerne in einer Warteschlange – und je länger man wartet, desto größer wird die Langeweile. Ist dann erstmal das Smartphone gezückt, ist der Kunde für jede Marketingbotschaft verloren. Digitale Beschilderungssysteme an den richtigen Orten lenken den Kunden nicht nur einfach ab, um die gefühlte Wartezeit zu verkürzen. Sie sind darüber hinaus eine ausgezeichnete Möglichkeit, um die Warteschlange zu „verwalten“, in dem auf geöffnete Kassen hingewiesen wird, geschätzte Wartezeiten kommuniziert oder Wartenummern aufgerufen werden. All das kann die gefühlte Wartezeit um ein Drittel verkürzen. Zumindest in den USA hat auch der Bildungssektor diese Möglichkeiten erkannt und immer mehr Universitäten installieren dort digitale Beschilderungssysteme. Dass dieser Trend mit dem Digitalpakt hierzulande ebenfalls Fuß fasst, können wir zwar leider noch nicht erkennen … aber was nicht ist, kann ja noch werden.

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